Die Brut

Erfahren Sie hier mehr über die Brut der Wachteln. Zeitlich sortiert erklären wir das Wichtigste über das Ausbrüten der Wachteleier.

Bruttag 1-3

Die Temperatur im Brüter

Eine generelle Bruttemperatur anzugeben ist nicht möglich, da man zwischen dem Ausbrüten in einem Flächenbrüter und dem Ausbrüten in einem Motorbrüter unterscheiden muss.
Bei dem Ausbrüten der Wachteleier in einem Motorbrüter sollte eine Temperatur von 37.8 Grad eingestellt werden.
Bei dem Ausbrüten in einem Flächenbrüter gibt es keine Luftumwirbelung. Aus diesem Grund bildet sich ein Temperaturgefälle, zwischen Eioberkante und Eiunterkante, von bis zu 3 Grad. Man sollte versuchen den Thermometer auf der Höhe der Eioberkante anzubringen. An dieser Position sollte eine Temperatur von 38.3 Grad herrschen.

Die Luftfeuchte im Brüter

Auch bei der Luftfeuchte muss zwischen Flächenbrütern und Motorbrütern unterschieden werden.
Bei dem Ausbrüten mit einem Flächenbrüter ist meist kein Hygrometer vorhanden, dort sollte nach den Angaben des Herstellers (Wasserrinnen) vorgegangen werden. Sind für Wachteln keine Werte angegeben, so sollen die Werte von Hühner verwendet werden. Um die Luftfeuchte zu regeln können die Wasserrinnen am Boden des Brüters mit Wasser gefüllt werden.

Bei dem Ausbrüten mit Motorbrütern sollten die Wachteleier in einer Luftfeuchte von 50-65% liegen. Um die Luftfeuchte zu regeln sollte man ein grösseres/kleineres Gefäss, gefüllt mit Wasser, auf den Boden des Brüters stellen. Dabei sollte dem Hygrometer nicht blind vertraut werden. Zum Testen kann man diesen in ein feuchtes Fensterleder (oder anderes Tuch) einwickeln. Der Hygrometer sollte nach ungefähr 30 Minuten eine Luftfeuchte von ca 98% anzeigen. Weicht die Luftfeuchte ab, so kann der Hygrometer auf 98% eingestellt werden. Ist dies nicht möglich, so kann man den Hygrometer trotzdem weiter verwenden. Mann muss lediglich die Differenz zu 98% zum abgelesenen Wert addieren.

Die Wendung der Wachteleier

Beim Ausbrüten von Wachteleiern mit einem Brüter mit automatischer Wendung, sollte diese bereits zu Beginn des Ausbrütens laufen.
Hat man einen Brüter ohne automatische Wendung und muss die Eier von Hand wenden, so sollten die Eier die ersten 3 Tage nicht gewendet werden.

Wichtig:
In den ersten 3 Tagen sollte der Brüter nicht geöffenet werden. Die Eier der Wachteln sind wärend dieser Zeit am empfindlichsten. Die Wachteleier sollten in dieser Zeit keinen Temperaturschwankungen ausgesetzt werden. Aus diesem Grund sollte der Brüter bis zum dritten Tag nicht geöffnet werden, auch nicht, um die Wachteleier zu wenden.

Bruttag 4-14

Wachteln ausbrüten - Die Brut (Tag 4-14)

Nachdem man die ersten drei Tage beim Ausbrüten der Wachteln überstanden hat, kann man die Sache etwas entspannter angehen. Ab diesem Zeitpunkt vertragen die Wachteleier geringe Temperaturschwankungen. Nun kann der Brüter auch mal geöffnet werden, ohne dass die Bruteier Schaden nehmen. Trotz allem sollte man das Ausbrüten mit grosses Sorgfalt fortführen.

Die Temperatur im Brüter

Die Temperatur im Motorbrüter und auch im Flächenbrüter können beibehalten werden. Geringe Temperaturschwankungen sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr schädlich. Im Gegenteil, sie begünstigen sogar den Sauertroffaustausch im Wachtelei. Mit geringe Temperaturschwankungen sind an dieser Stelle natürlich nur Temperaturdifferenzen von höckstens 0.5 Grad gemeint.

Die Luftfeuchte im Brüter

Bei den Flächenbrütern sollte die Anleitung der Herstellers der Brüters befolgt werden. Viele Hersteller empfehlen eine Erhöhung der Luftfeuchte ab dem zehnten Tag. Dies ist aber brüterspezifisch und sollte aus der jeweiligen Brutanleitung entnommen werden.
Bei dem Ausbrüten mit einem Motorbrüter kann der Wert von 50-65% beibehalten werden
Man sollte aber regelmässig den Wasserstand im Brüter kontrollieren und gegebenenfalls Wasser nachgiessen.
Die Luftfeuchte sollte über die Zeit der Brut im Mittel bei 50-65% liegen. Einige Tage mit zu geringer Luftfeuchte können ausgeglichen werden, wenn man die Luftfeuchte einige Tage über 50-65% erhöht. Man sollte jedoch trotzdem versuchen, die Luftfeuchte konstannt zu halten.
 

Die Wendung der Wachteleier

Ab diesem Zeitpunkt ist täglich ein mehrmaliges Wenden der Wachteleier erforderlich.
Bei dem Ausbrüten ohne automatischer Wendung muss man die Wachteleier von Hand wenden. An dieser Stelle ist die zuvor beschriebene Markierung der Bruteier vorteilhaft. Man übersieht dann kein Wachtelei bei der Wendung. Die Wachteleier sollten mindestens 3-4 mal am Tag um 180 Grad gedreht werden.
Verwendet man beim Ausbüten einen Brüter mit automatischer Eiwendung, so sollte man regelmässig prüfen, ob die Eier zuverlässig gedreht werden. Manchmal werden einige Wachteleier nicht mitgedreht, oder verrücken auf den Rollhorden. Auch hier macht sich die Markierung bezahlt. Man erkennt sofort wenn sich ein oder mehrere Eier nicht mitdrehen.
Bei der Wendung sollte sehr sorgfältig vorgegangen werden. Werden die Wachteleier nur einen Tag nicht gedreht kann dies bereits Schäden an den Wachteln hervorrufen.


Schieren der Wachteleier

Nach 7 bis 8 Tagen kann man die Wachteleier schieren. Man hält das Wachtelei in einem abgedunkelten Raum über eine starke Taschenlampe. Dadurch ist es möglich, Strukturen im Inneren des Wachtelei zu erkennen. Dies ermöglicht es, unbefruchtete Wachteleier oder Bruteier, bei denen der Embryo abgestorben ist, zu erkennen. Diese sollten aus dem Brüter entfernt werden. Es muss aber angemerkt werden, dass das Schieren etwas Übung erfordert.
Unbefruchtete Wachteleier erkennt man daran, dass das Innere des Wachtelei gleichmässig hell gefärbt ist. Man erkennt weder einen dunklen Punkt, noch Blutäderchen im Wachtelei. Zum Vergleich kann man frische Wachteleier durchleuchten. Frische Wachteleier sehen identisch aus, wie unbefruchtete Wachteleier.
Befruchtete Wachteleier erkennt man daran, dass im Brutei ein dunkler Punkt zu erkennen ist, von dem Blutäderchen weglaufen.
Abgestorbene Wachteleier erkennt man daran, dass das Innere viele dunkle Flecken hat, die im Wachtelei umherschwimmen. Zur Kontrolle kann man noch an dem Wachtelei riechen. Man riecht meist, dass es müffelt.
Es ist aber zu empfehlen, dass man alle Wachteleier, bei denen man nicht sicher ist im Brüter lässt. Speziell sei es Neulingen empfohlen, die Wachteleier nach dem Schieren zu beschriften (Bleistift) und die Wachteleier im Brüter zu lassen. Nach dem Schlupf kann dann geprüft werden, ob man die unbefruchteten Wachteleier zuverlässig erkannt wurden.

Wichtig: In dieser Zeit der Brut sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur nie über 39-40 Grad ansteigt, auch nicht kurzzeitig. Dies schädigt die Wachteleier und hinterlässt an den Wachteln Missbildungen an den Beinchen und Schnäbeln.

Bruttag 15-17

Wachteln ausbrüten - Die Brut (Tag 15-17)

Die Zeit des Wartens geht zu Ende, der Schlupf der Wachteln steht kurz bevor. Man sollte aber noch einige Dinge vorbereiten, bevor die Wachteln mit dem Schlüpfen beginnen.

Umsetzen in die Schlupfhorde

Am 15 Tag werden die Eier aus der Wendehorde genomen und in die Schlupf horde umgesetzt.
Dort bleiben die bis zum Tag des Schupfews ohne sie zu Wenden

Man sollte am 14-ten oder 15-ten Tag die Wachteleier von den Rollhorden nehmen. Die Wachteln dürfen unter keinen Umständen auf den Rollhoren schlüpfen. Die Wachteln erleiden sonst einen Nabelriss und sterben meist fast alle. Man nimmt die Wachteleier mit der Rollhorde aus dem Brüter und legt die Wachteleier auf den Rost am Boden des Flächenbrüters.
Es ist aber zu beachten, dass die Wachteleier nun einige Zentimeter tiefer liegen als zuvor. Dies ist nicht weiter tragisch, jedoch ist die Temperatur dort meist um 1-2 Grad kälter, als auf der ursprünglichen Höhe. Dies sollte geprüft und korrigiert werden.

Die Temperatur im Brüter

Die Temperatur im Brüter kann beibehalten werden. In der Literatur wird oft empfohlen, die Temperatur um ca 0.3 Grad abzusenken. Der Gund dafür ist, dass die Wachteln durch den anstrengenden Schlupf schwitzen müssen und sich daher über minimal kühlere Temperaturen freuen.
Ich habe jedoch keine Unterschiede bei den Schlupfraten feststellen können. Daher lasse ich die Temperatur konstannt. 

Die Luftfeuchte im Brüter

Die Luftfeuchte im Brüter sollte vor dem Schlupf erhöht werden. Die hohe Luftfeuchte macht die Schalen der Wachteleier weich und sorgt dadurch dafür, dass die Küken die Wachteleier leichter anpicken können. Die Luftfeuchte kann bei dem Schlupf gar nicht hoch genug sein.
Beim Flächenbrüter sollte man alle Wasserrinnen, am Gehäuseboden, mit lauwarmem Wasser füllen. Zusätztlich kann man noch feuchte Lappen oder Schwämme in dem Brüter legen, dadurch kann man die Luftfeuchte zusätzlich erhöhen.
Bei einem Motorbrüter sollte man möglichst viele und grosse Schalen mit Wasser auf den Boden stellen.

Die Wendung der Wachteleier

Ab dem 15-ten Tag dürfen die Wachteleier nicht mehr gewendet werden.

Die Luftfeuchte im Brüter sinkt drastisch ab, wenn der Brüter geöffnet wird. Man sollte daher den Brüter vom 15-ten Tag, bis nach dem Schlupf aller Wachtelküken, nicht mehr geöffnet werden.

Hat man die beschriebenen Vorbereitungen getroffen, kann man sich entspannt zurücklehnen und auf den Schlupf der Wachteln warten.